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Projekt Boscoreale

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Wir sorgen dafür, dass dieser Zug fährt.

Der Bahnhof von Boscoreale (NA)

Samstag, 21. September 2013 | Fabrizio Rostelli

Die Züge machen Platz für Kultur- und Freizeitaktivitäten.

Was ein alter und verwahrloster Bahnhof war, ist heute vielleicht ein lästiges Sinnbild, weil einige wagemutige Bewohner, indem sie viele Opfer brachten, gezeigt haben, dass es noch Menschen gibt, die sich um ein Gemeingut kümmern, ohne persönlichen Gewinn davonzutragen oder dabei aus der Menge herauszuragen.

In Boscoreale, einem kleinen Städtchen in der Nähe der süditalienischen Metropole Neapel, wurde ein stillgelegter Bahnhof zu einem multifunktionalen Zentrum für Kultur- und Freizeitaktivitäten. Die Umgestaltung konnte dank des Einsatzes einiger Bürger umgesetzt werden, die beschlossen hatten, ein Gut von kollektivem Interesse der Gemeinschaft zurückzugeben. Der Nutzungsvertrag steht nun kurz vor seiner Verlängerung, dennoch hängt der Einsatz der freiwilligen Helfer aufgrund der prekären Finanzsituation am seidenen Faden.

Das Abenteuer „Stazione di Boscoreale“ begann im Februar 2008, als Vincenzo Martire, Präsident der Associazione Stella Cometa, die Leitung der RIF in Neapel schriftlich um eine Gebrauchsüberlassung des alten Bahnhofs bat. Der Bitte wurde nachgekommen und das Projekt kam ins Rollen. Im Gegenzug verpflichtete sich die Associazione die Reinigungs-, Renovierungs- und Umstrukturierungsarbeiten zu übernehmen, sowie den Erhalt des Gebäudes und der Sanitäranlagen zu gewährleisten.

Auf der offiziellen Website der „Stazione di Boscoreale“ sind alle Aktivitäten dokumentiert, die von der Associazione bisher organisiert wurden: Workshops traditionellen Handwerks, Informatik- und Zeichenkurse, sowie Tanz-, Sprach- und Tamburinkurse. Darüber hinaus wurde eine kleine Bibliothek eingerichtet, ein Multimediasaal sowie ein Saal für alle Arten von Aktivitäten, die zum sozialen und kulturellen Wachstum der gesamten Gemeinschaft beitragen, die durch das Projekt gefördert wird. Die Kurse werden von ungefähr 20 ehrenamtlichen Helfern geleitet, die Nutzer des Programms belaufen sich auf insgesamt 150 pro Saison.

 

 

Ein schwieriger Start

Heute ist das Projekt der „Stazione di Boscoreale“ etabliert. Doch gerade in der Anfangszeit mussten die freiwilligen Helfer viele problematische Situationen meistern, die Martire folgendermaßen beschreibt: „Der Boden war übersät von menschlichen und tierischen Exkrementen, von gebrauchtem Drogenbesteck, durch das undichte Ziegeldach sickerte Regenwasser und hinterließ seine Spuren an Decke und Wänden. Ein großer Teil des Putzes war nicht mehr vorhanden. Die Innentüren, sanitären Anlagen sowie die Stromkabel waren vollständig zerstört oder entfernt. Zunächst versuchten wir dieses Inferno zu beseitigen. (…) Die freiwilligen Helfer begannen im Februar 2009 mit den Aufräum- und Reinigungsarbeiten, während an anderer Stelle die Asphaltdecke erneuert wurde. Tag für Tag verbesserte sich der Zustand des Bahnhofs ein bisschen mehr und er wurde schließlich wieder ein Teil der Zivilisation.“

Die Gefahr, dass der Bahnhof wieder dem Verfall preisgegeben wird ist aufgrund der andauernden schwierigen Finanzlage sehr groß.

Der Staat spart 60 Tausend Euro dank dem Einsatz der Bürger

Die Neugestaltung der „Stazione di Boscoreale“ wurde möglich durch den Beitrag einiger Unternehmen, die die ersten Baumaßnahmen kostenlos durchgeführt haben. Ebenfalls von Bedeutung sind die Spendengelder der Förderinstitutionen und von Privatleuten.

Die öffentliche Unterstützung ist trotz unzähliger Aufrufe von freiwilligen Helfern nach wie vor sehr gering. Staat und Verwaltung haben das Projekt zu keinem Zeitpunkt finanziell unterstützt, nur mittels Solidaritätsbekundungen und Lobreden (angefangen von der Stadt bis hin zum Staatspräsidenten).

Die Leistung der ehrenamtlichen Helfer geht regelmäßig über die Vereinbarungen hinaus. So wurde beispielsweise auch die unmittelbare Umgebung der Stazione di Boscoreale erneuert bzw. aufgewertet. Der Präsident der Associazione Stella Cometa schätzt die Ersparnis für den italienischen Staat so auf circa 60.000 Euro.

Fotos dazu sind auf der offiziellen Website zu finden: www.lastazioneboscoreale.it

 

 

LAUFENDE AKTIVITÄTEN: Besuchen Sie dazu bitte auch unsere Internetseite!

MONTAG Sanfte GymnastikKunststickereiNähen

Informatik                       3 Kurse

Tanz zum Tambour

Traditioneller Tambour

09.30 – 10.30

16.00 – 18.00

16.00 – 18.00

16.30 – 19.30

20.30 – 22.30

20.30 – 22.30

DIENSTAG Gruppentänze                   2 KurseTöpferkursMalkurs

16.15 – 19.15

16.30 – 18.30

17.00 – 19.00

MITTWOCH Sanfte GymnastikGruppentanz

09.30 – 10.30

18.00 – 19.00

DONNERSTAG Gruppentanz                    2 KurseMalkurs

16.15 – 19.15

17.00 – 19.00

FREITAG Sanfte GymnastikPsychologische BeratungInformatikkurs

Gruppentänze

09.30 – 10.30

16.30 – 19.30

16.30 – 19.30

18.30 – 19.30

SAMSTAG Autocad Einstieg

18.30 – 19.30

SONNTAG Spielothek            10.00 – 13.00 /Informatikkurs

16.00 – 19.00

16.00 – 17.30

 

KURSE UND KURSLEITER

 

Autocad: Iosè Giuseppe Rescigno

Gruppentanz: Wanda Russo

Tambourtanz: Marilù Poledro

Töpfern: Roberta d’Aquino

Nähen: Emilia D’Alessio

Sanfte Gymnastik: Maria Rosaria Gallo

Informatik: Vincenzo Martire

Malen: Graziella Santarpia

Kunststickerei: Immacolata Veropalumbo

Traditioneller Tambour: Domenico Falciano

Psychologische Beratung: Nicola Vangone

Alle Aktivitäten der „Stazione di Boscoreale“ sehen einen kleinen Unkostenbeitrag vor, denn die gesamten Nebenkosten, sowie die finanziellen Mittel für den Erhalt und die Ausstattung werden vollständig von den freiwilligen Helfern der Associazione getragen. Die zu leistenden Beiträge sind auf jeden Fall geringer als die normalen Kosten, weshalb man die Kursteilnehmer darum bittet, die ehrenamtlichen Helfer bei ihrer Arbeit zu unterstützen wie z.B. bei der Reinigung der Lokalitäten, bei der Pflege der Grünanlagen, beim Streichen der Außenwände, usw.

Auch ohne die Kurse zu besuchen, kann man den freiwilligen Helfern der „Stazione di Boscoreale“ unter die Arme greifen und einen kleinen Beitrag leisten, indem man sich an den Präsidenten der Associazione wendet oder einen kleine Spende auf folgendes Konto überweist:

IBAN: IT20 F010 1039 7510 4120 0037 586

Verwendungszweck: “Sostengo Stella Cometa – La Stazione”

Si ringraziano per la collaborazione la Dr. Maria Carmen Morese e la Dr.

Johanna Wand del Goethe-Institut Neapel

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